Brutblätter

Allgemeines

Pflege, Blüte &
Vermehrung



ARTEN
kindelreiche Arten:
K. daigremontiana
K. delagoensis
K. laetivirens

rankende Arten:
K. beauverdii
K. beauverdii juelii

"getarnte" Arten:
K. pinnata
K. prolifera
K. gastonis-bonnieri


HYBRIDEN
Benannte Hybriden:
K. x houghtonii
K. x pink butterflies
K. x parsel tongue

Namenlose Hybriden:
K. daigremontiana
"schmale Blätter"


K. delagoensis
"Kindel ganzes Blatt"


K. rosei-Hybride


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Pflege, Blüte & Vermehrung

  • Kulturansprüche
  • Überwinterung
  • Blüte
  • Vermehrung über Stecklinge
  • Vermehrung über Blätter
  • Vermehrung über Kindel
  • Vermehrung über Samen


Brutblatt-Jungpflanzen bei Freilandkultur im Sommer

 
Kulturansprüche

Brutblätter kommen mit verschiedensten Substraten zurecht, wachsen dann aber ganz unterschiedlich. In normaler Blumenerde erreichen viele Arten stattliche Größen. Bei Haltung in nährstoffarmen, wasserdurchlässigen Kakteensubstraten bleiben die gleichen Pflanzen deutlich kleiner.

Die Wassergaben müssen dem Standort angepaßt werden und zwischendurch sollte die Erde immer weitgehend abtrocknen. Stehen die Pflanzen kühl, darf nur selten gegossen werden. Bei Kultur am sonnigen, warmen Zimmerfenster ist häufigeres Gießen erforderlich.

Man kann Brutblätter den Sommer über draußen, aber auch ganzjährig warm in der Wohnung kultivieren. Als Zimmerpflanze bilden viele Arten Blätter mit anderer Form und Farbe als bei Kultur im Freien.

Am schönsten ausgefärbte, kompakte, widerstandsfähige Pflanzen erreicht man, wenn sie die frostfreie Zeit (ca. Mai - Oktober) an einem regengeschützten, sonnigen Platz im Freien stehen und nur mäßig gegossen werden.

Zum Umzug der Brutblätter ins Freiland-Quartier wählt man im Frühjahr am besten eine Phase mit bedecktem Wetter. Dann haben die Pflanzen Zeit, sich langsam an die stärkere Sonneneinstrahlung zu gewöhnen und bekommen keinen Sonnenbrand.
Vor den ersten Frösten im Herbst müssen die Brutblätter aber unbedingt wieder ins Haus.

Eine sehr gute Pflegeanleitung hat Herr Bernhard auf seiner Webseite: http://www.sven-bernhard.de/kultur_de.htm



K. daigremontiana bei Freilandkultur


K. daigremontiana bei Pflege als Zimmerpflanze


 
Überwinterung

Eine Überwinterung ist nicht unbedingt erforderlich, aber natürlicher und u. U. auch praktischer.

Herr Bernhard nennt für Arten aus Madagaskar (alle Bryophyllum) eine Überwinterungstemperatur von tagsüber 18 °C und nachts 14 °C. Meine Pflanzen stelle ich zur Überwinterung in einen hellen, kühlen Raum bei ca. 16-18 °C und gieße in dieser Zeit nur noch sehr wenig.

Quellen/Links: http://www.sven-bernhard.de/kultur_de.htm#temperatur


Überwinterungsraum


 
Blüte

Der Winter, wenn die Tage kürzer werden, ist die Hauptblütezeit vieler Kalanchoe. Möchte man sie zum Blühen bringen, darf mindestens 4 Wochen lang täglich maximal 8-10 Stunden Licht zur Verfügung stehen.

Da ich in meinem Überwinterungsraum nicht zusätzlich beleuchte, verkürzt sich dort im Herbst/Winter die die Tageslänge automatisch und die meisten meiner Kalanchoe setzen problemlos Knospen an.

Insbesondere Arten wie K. delagoensis und K. daigremontiana sowie deren Hybriden blühen bei mir jedes Jahr in der Zeit von Januar-April. Einzelne Pflanzen treiben trotz Rückschnitt im Frühjahr später noch weitere Blütenstiele und bringen den ganzen Sommer über immer wieder neue Blüten.

Quellen/Links: http://www.sven-bernhard.de/kultur_de.htm#blütenbildung


Blüte im überwinterungsraum, 11.02.2012


Blüte im überwinterungsraum, 04.03.2012






Namenlose Hybride K. daigremontiana "schmales Blatt" (rosa, links und 2. von rechts)
Namenlose Hybride K. delagoensis "Kindel ganzes Blatt" (orangegelb, Mitte im Hintergrund)
Hybride K. x houghtonii (günlich-gelb, Mitte im Vordergrund)
K. delagoensis (rechts, orangegelb-rosa)



Hybride K. delagoensis "Kindel ganzes Blatt" (links und Mitte)
und Hybride K. daigremontiana "schmales Blatt" (rechts)



Sommerblüte von K. daigremontiana



 
Vermehrung über Stecklinge

Alle Brutblätter entwickeln mit der Zeit durch Absterben alter Blätter einen kahlen Stamm. Ist eine Pflanze dadurch unansehnlich oder zu hoch gewachsen, schneidet man einen Kopfsteckling in der gewünschten Länge.

Stecklinge von empfindliche Arten stellt man vor dem Eintopfen ein paar Tage ohne Erde auf, damit die Schnittstellen an der Luft trocknen und später keine Fäulnis auftritt.

Meine Stecklinge von K. delagoensis, K. daigremontiana und deren Hybriden setze ich ohne vorzutrocknen direkt in trockenes Substrat. Auch lange Stecklinge bis ca. 40 cm und Stammstecklinge ohne Kopf wachsen bei mir meistens problemlos an.

Die frisch getopften Stecklinge sollten in jedem Fall anfangs nur wenig gegossen werden, damit die Schnittflächen nicht faulen und Wurzeln ziehen können.

Setzt man den Steckling mit in den Topf zum Rest-Stamm, dann kann man diesen gleich noch als Stütze verwenden. Auch der Rest-Stamm treibt häufig oben wieder mehrfach aus, selbst wenn er kahl ist.

Quellen/Links: http://www.sven-bernhard.de/kultur.htm#vermehrung


K. x pink butterflies, im Vordergrund Kopfsteckling,
hinten Reststamm mit Neuaustrieben



K. delagoensis mit Neuaustrieben



 
Vermehrung über Blätter

Bei Arten, wie z.B. K. pinnata oder K. prolifera legt man, wie schon von Goethe beschrieben, einfach ein Blatt flach auf einen Anzuchttopf und hält die Erde feucht z.B. durch regelmäßiges Spühen. Unterstützend kann man den Topf auch teilweise mit Folie überziehen.

An den Rändern des Blattes entwickeln sich dann schon nach kurzer Zeit Kindel, die ohne weiteres Zutun selbständig in den Anzuchttopf wurzeln. Bei K. pinnata und K. prolifera findet man auch schon fertige Kindel an älteren Blättern, die von der Pflanze nicht mehr optimal mit Nährstoffen versorgt werden.

Beide Arten benötigen mehrere Jahre bis zur Blüte.

Quellen/Links: http://www.sven-bernhard.de/kultur.htm#vermehrung


Blatt von K. prolifera mit Jungpflanzen



 
Vermehrung über Kindel

Bei Arten wie K. laetivirens, K. daigremontiana, K. delagoensis und deren Hybriden ist die Nachzucht aus Kindeln fast nicht zu verhindern ;-) Kindel dieser Arten wurzeln problemlos und werden reichlich gebildet.

K. daigremontiana und K. laetivirens "kindeln" nicht nur, sie "enkeln" sogar! Dazu müssen die Kindel nur lange genug an der Mutterpflanze bleiben.


K. laetivirens mit "Kindeln" und "Enkeln"


K. daigremontiana mit "Kindeln" und "Enkeln"


Die einzige stark Kindel bildende Kalanchoe, deren Kindel meist nicht überlebensfähig sind, ist die K. x pink butterflies (Chlorophyllmangel/zu geringer Grünanteil).

Bei allen anderen, die Kindel einfach auf die Erde legen und das Substrat feucht halten (z.B. morgens und abends kurz mit einer Wasserspritze ansprühen). Sobald die Kindel Wurzeln gezogen haben und sich die Erde gefestigt hat, kann normal gegossen werden.

Die jungen Pflänzchen wachsen schnell und sind oft schon innerhalb eines Jahres ausgewachsen.

Quellen/Links: http://www.sven-bernhard.de/kultur.htm#vermehrung


Kindel von K. x houghtonii


Kindel von K. x houghtonii in Terrassenritze




 
Vermehrung über Samen

Auch die Nachzucht aus Samen ist möglich, aber nicht einfach, da die Samen sehr fein sind. Samenkapseln finde ich nach der Blüte bei den meisten meiner Kalanchoe. Ausgesät habe ich aus Platzgründen bisher noch nicht.

Interessant wäre es auf jeden Fall, da bei Vermehrung über Samen immer die Chance besteht, dass etwas ganz neues entsteht. Außerdem kann man natürlich auch gezielt versuchen, verschiedene Kalanchoe miteinander zu kreuzen.

Herr Bernhard empfiehlt, die Anzuchttöpfe nach der Aussaat mit einer feinen Schicht Sand abzudecken. Dadurch werden die Samen besser am Substrat angedrückt und vor Austrocknung geschützt. Um die Verdunstung weiter zu verringern, zieht er noch eine Folientüte über die Töpfe oder stellt sie in einen geschlossenen Kasten. Die Bewässerung der Töpfe erfolgt durch Tauchen von unten.

An einem hellem Standort ohne direkte Sonne bei 20-25°C sollte die Keimung nach etwa 2-3 Wochen abgeschlossen sein und der Verdunstungsschutz kann nach und nach entfernt werden.

Quellen/Links: http://www.sven-bernhard.de/kultur.htm#vermehrung


Blüte von Hybride K. delagoensis "Kindel ganzes Blatt",
links Samenkapseln an altem Blütenstand